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In der Pizzeria "La Margherita" im Rimparer Ortsteil Maidbronn gibt es neuerdings wiederverwendbare Pizzaboxen. Welche Vorteile das für Pizzerien und Umwelt hat.

Es ist ein gewaltiger Müllberg, den das Mitnehmen von Pizzen in den üblichen Kartons jedes Jahr verursacht. Rund 1000 Pizzakartons pro Minute landeten 2017 in Deutschland im Müll, wie eine Studie im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland (NABU) herausfand. Was viele dabei nicht wissen: Pizzakartons sind zwar aus Papier, werden durch die Verunreinigung mit Öl und Soße aber ein Fall für den Restmüll und sind nicht recyclebar. Für andere beliebte Take-Away-Produkte gibt es bereits Mehrweg-Optionen. Der Pizzakarton ist bisher meistens alternativlos.

Die "La Magherita" in Maidbronn ist die erst dritte Pizzeria in Deutschland, die nun auf die wiederverwendbaren Pizzaboxen setzt. Betreiber Abéle Melissa hat 100 Boxen bestellt, die in der vergangenen Woche geliefert wurden. Im Bereich seiner Stammkundschaft sieht der Gastronom viel Potential und hat sich entsprechend Anreize überlegt.

Als Pfand fallen einmalig zehn Euro für die Nutzung der Pizzabox an. Dafür kosten die nächsten zehn Pizzen je einen Euro weniger. "Wir hoffen, dass es so mehr Menschen ausprobieren", erklärt er. Mit dem Gedanken, auch Mehrwegoptionen einzusetzen, spielt Melissa schon länger. Er hat auch selbst schon Versuche unternommen, eine Verpackungsalternative zu entwickeln, wodurch er auf "PIZZycle" stieß. Das Offenbacher Unternehmen, das von den Produktdesign-Studentinnen Marlene Bruch und Luise Hornbach gegründet wurde, möchte mit der Pizzabox einen umweltverträglicheren Pizza-Genuss.

Link zum Artikel:

www.mainpost.de/regional/wuerzburg/pizzeria-la-margherita-in-maidbronn-mit-mehrweg-pizzaboxen-gegen-ein-globales-muellproblem-art-10807923

Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. Davon konnte sich Landrat Thomas Eberth heute im Landkreis Würzburg überzeugen.

Sein Mittagessen in der Pizzeria "la margherita" nahm Thomas Eberth heute in der Mehrwegbox entgegen. Inhaber Abéle Melissa bietet seit der Eröffnung seiner Pizzeria in Maidbronn die Mitnahme im Mehrwegsystem an. „Den Wunsch nach einer nachhaltigen Verpackung hatte ich schon immer. Die Suche nach dem richtigen Anbieter gestaltete sich jedoch recht schwierig“, so der Inhaber. Eine Pizzaverpackung muss mehrere Herausforderungen meistern. Die Pizza soll heiß bleiben, die Verpackungen müssen einfach zu handhaben, gründlich zu reinigen, offen sowie geschlossen stapelbar sein und dicht schließen. „Nach langer Recherche und einigem an Investitionskosten haben wir uns für das System von PIZZYCLE entschieden. Unseren Kundinnen und Kunden gefällt es und so konnten wir in den ersten Wochen bereits 40 Pizzen im Mehrwegkarton verkaufen“, so Melissa.

Der Großteil der Pizzakartons landet im Restmüll. „Die verschmutzten Kartons können nicht recycelt werden. Öl und Pizzakäse machen die Kartons unbrauchbar für das Altpapierrecycling“ klärt Landrat Eberth auf,
„Mehrwegverpackungen hingegen erzeugen keinen Müll und sparen Ressourcen ein“. Eine Starthilfe hierfür bekommen die ersten 25 gastronomische Betriebe durch das team orange, dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Würzburg, für eine frühzeitige Umstellung. „Der Gesetzgeber hat Restaurants und Lieferdienste dazu verpflichtet, ab 2023 Mehrwegbehältnisse als Alternative zu Einwegbehältern für das angebotene to-go-Essen anzubieten. Das team orange bietet einen Zuschuss in Höhe von 100 Euro“, so Landrat Eberth.

Eine weitere Nachhaltigkeitsinitiative im Landkreis Würzburg sind kleine Sticker mit dem Aufdruck „Einmal ohne, bitte!“. Was es damit auf sich hat, erfuhr Landrat Eberth von Maria Bethge, Nachhaltigkeitsbeauftragte und „Einmal ohne, bitte!“-Botschafterin von team orange. Das Projekt wurde von dem gemeinnützigen Münchner Verein rehab republic ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, Läden sichtbar zu machen, bei denen Produkte verpackungsfrei in eigens mitgebrachten Behältnissen eingekauft werden können. „Die Aufkleber fungieren wie ein kleiner Eisbrecher“, so Maria Bethge, „die Kundinnen und Kunden wissen, dass sie vor Ort erworbene Waren in eigenen Behältnissen, ganz ohne Verpackungsmüll, erwerben können.“ Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei und das Projekt konnte bereits 15 Anhänger im Landkreis gewinnen.

„Diese zwei Beispiele zeigen, dass Nachhaltigkeit im Landkreis Würzburg auf vielfältiger Weise gelebt wird. Es ist schön zu sehen, dass es viele Initiativen gibt, um gemeinsam unseren Landkreis nachhaltiger zu gestalten“, so Landrat Eberth zum Abschluss.